Geschichte der ChääsWelt Toggenburg
Das Toggenburg hat die Churfirsten – ein wahrlich königliches Gebirge mit sieben Zacken, einer Krone nicht unähnlich. Und wer ist der König des Toggenburgs? Keine Frage: der Käse! Mit seinen kulinarischen Begleitern wie Brot und Schlorzifladen, Wurst und Mostbröckli bildet er die ChääsWelt Toggenburg.
Historische Markttradition in Lichtensteig
Das Toggenburg ist ein Tal der Hügel, der Täler und der Berge. Saftig sind die Wiesen und Alpweiden, von Bächen durchzogen die Tobel und kantig die schroffen Felswände. Es ist ein Tal, dessen Bevölkerung seit jeher auf Milchwirtschaft setzt. Die Käsetradition ist jahrhundertealt und gehört zur ältesten des gesamten Alpenraums. So soll der Bloderkäse bereits im Mittelalter auf Obertoggenburger Alpen produziert und von den Bauern als Abgabe an die Obrigkeit des Klosters St.Gallen geliefert worden sein. Die Butter wurde dannzumal zu Butterschmalz eingekocht und auf dem Markt in Lichtensteig unter die Leute gebracht.
Hauptgasse Lichtensteig 1945
Geschäft von W. Hitz-Bänziger, ein Früchteladen und Schuhmacherei Ernst Schefer
Im 19. Jahrhundert, in der Hochblüte der Agrarrevolution, nahm die Bedeutung der Milch- und Käsewirtschaft weiter zu. Das Toggenburg wurde zum Hauptproduktionsgebiet des Appenzeller Käses. Auch Tilsiter und Emmentaler fassten Fuss und am Rande des Toggenburgs vereinzelt auch Sbrinz und Greyerzer. Damit begnügten sich die Käsehersteller allerdings nicht: Sie nutzten ihr Wissen, um neue, eigene Käsesorten zu entwickeln. Das taten sie mit grosser Kreativität und Innovationskraft. Entstanden ist eine Vielfalt an Käsetechniken und Käsesorten, die ihresgleichen sucht. Rund zwei Dutzend Käsereien gibt es talauf und talab. Sie verarbeiten die Milch jener Kühe, Schafe und Ziegen, die sich vom Gras der saftigen Wiesen und Alpenweiden ernähren. Jeder Käser hat seine Spezialitäten – nicht nur eine, sondern mehrere. Zusammen bringen sie es auf 200 verschiedene Käse. Der Bloderkäse ist einer davon.