Roger Wichser, Bäcker-Konditormeister

«Tradition und Innovation gehen in meinem Betrieb Hand in Hand. Mit regionalem Denken und Handeln spanne ich den Bogen. So stellen wir beispielsweise unsere Brote auf der Basis des traditionellen Sauerteigs her. Weizen, Butter, Eier und Milch für die Backwaren kommen aus dem Toggenburg.»

Wenn Roger Wichser auf seiner Znünitour auf den Pausenplätzen der Wattwiler Schulhäuser vorfährt, wird er als «Herr Thurbeck» begrüsst. Der Bäcker-Konditormeister freut sich über diese Bezeichnung. Schliesslich sei er ja der «Thurbeck» ­– und vor allem sei er «Beck» aus Leidenschaft. «Stiebendes Mehl zu einem kompakten und luftigen Teig zu verarbeiten und dann ein knuspriges, knisterndes Brot aus dem Offen zu ziehen, es gibt nichts Schöneres.» Dabei lässt er sich nicht drängen: «Qualität braucht Zeit», gibt der 35-Jährige zu bedenken und gewährt dem Brotteig eine lange Ruhezeit. Mindestens achtzehn Stunden kann sich «sein» Teig entfalten, bevor er frühmorgens in der Backstube an der Wattwiler Ebnaterstrasse zu Bürli, Weggli, Gipfeli, Ruchbrot, Urdinkelbrot oder Sandwiches geformt in den Ofen geschoben wird.

Seit 2013 führt Roger die Bäckerei-Konditorei Thurbeck mit aktuell etwas mehr als einem Dutzend Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Arbeit füllt ihn voll und ganz aus. Zeit für Hobbys bleibt ihm, der früher jede freie Minute auf dem Skatebord oder auf dem Snowboard verbracht hatte, kaum. «Heute ist die Arbeit mein Hobby», sagt der quirlige Geschäftsmann und setzt zu einem erfrischenden Lachen an. In den Freistunden steht bei Roger die Familie im Zentrum: seine Frau Rahel und die beiden Söhne. So ist aus dem Jungspund von einst ein aufstrebender und engagierter Unternehmer geworden. Aus der Zeit seiner Sturm- und Drangjahre geblieben ist die unbändige Lebensfreude, die Lust darauf, unkonventionelle Wege zu beschreiten – und das Baseballcap, das er tagsüber nie ablegt.

Apropos unkonventionelle Wege: Seit kurzem bezieht Roger den Weizen von Michi, einem Landwirt von der Nesslauer AU. Den Toggenburger Bergweizen verarbeitet er zu Broten, wie der Knusprige Michi, das AuBrot oder den Bergweizen-Zopf. Traditionelles Handwerk mit Innovation und regionalem Handeln zu verbinden, ist ganz im Sinn des «Thurbecks».

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